Als Raks Sharki (Raqs Sharqi) oder Tanz des Ostens wird ein Solotanz für Frauen bezeichnet. Der Tanz hat ägyptische Wurzeln und entwickelte sich dort, um sich in den 40er Jahren von den westlichen Einflüssen abzugrenzen. Der Raks Sharki unterliegt bestimmten Bewegungsrichtlinien, die Tänzerin lässt durch ihre Bewegungen die Musik sichtbar werden. So wird beim typischen ägyptischen Solotanz die Bewegung aus der Körpermitte geholt und kehrt energetisch auch oft wieder dahin zurück. Durch mehrfachen Rhythmuswechsel in der Musik bleibt der Tanz vielseitig und erlebnisreich. Die Musik kann mit und ohne Gesang sein. Die verwendeten Instrumente sind Rababa, Oud, Kanoun, Nay, Akkordeon und Tabla. Der Raks Sharki war ursprünglich nicht für große Bühnen gedacht, inzwischen hat er Schritte und Bewegungen aus dem Ballett und Jazz integriert. Tanzaccessoires wie Schleier oder Schwert wurden von amerikanischen Tänzerinnen „erfunden“ und von den europäischen Tänzerinnen übernommen. Gelegentlich wird in Ägypten der Schleier zur Eröffnung des Tanzes verwendet. Zimbeln, Stock oder Leuchter gehören zum Baladi (Folkore), der oft Teil einer Raks Sharki Routine ist.